Implantierbare Herzschrittmacher auf einen Blick

Ein implantierbarer Herzschrittmacher ist ein medizinisches Gerät, das bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen implantiert wird, die oftmals durch Probleme der Innervation des Herzens verursacht werden.

Alles, was Sie über unsere implantierbaren Herzschrittmacher wissen müssen

  • Welcher Herzschrittmacher für welche Pathologie?

    Ein ICD der Marke Biotronik

    ICD der Marke Biotronik

    Ein implantierbarer Herzschritmacher wird bei Patienten eingesetzt, die unter Pathologien wie Bradykardie, Tachykardie oder Arythmie leiden, bei plötzlichem Herzstillstand, Herzinsuffizienz oder bei Vorhofflimmern.

    • Bradykardie: Die Bradykardie ist eine Krankheit, die mit einem anormal langsamen Herzschlag einhergeht. In diesem Fall wird ein Pacemaker in das Herz des Patienten implantiert. Das Herz eines gesunden erwachsenen Patienten schlägt im Durchschnitt zwischen 50 und 80 Mal pro Minute. Bei einer Bradykardie schlägt das Herz weniger als 50 Mal pro Minute. In einem solchen Fall ist das Herz nicht in der Lage, genügend sauerstoffhaltiges Blut zu pumpen, um den Rest des Organismus zu versorgen.
    • Tachykardie: die Tachykardie ist eine Krankheit, die einen anormal erhöhten Herzrythmus auslöst (ab 100 Herzschläge pro Minute in Ruhestellung). Das Herz ist nicht mehr in der Lage, das Blut effizient zu den anderen Organen zu pumpen. In einem solchen Fall wird ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) eingesetzt.
    • Arythmie: hier ist der Herzschlag unregelmäßig und kann seine Pumpfunktion nicht mehr korrekt ausführen. Ein kardiales Resynchronisationsgerät (CRT) wird in diesem Fall bevorzugt.
    • Vorhofflimmern: es handelt sich hier um die am Häufigsten vorkommende Form der Arythmie; die Vorhöfe ziehen sich in den meisten Fällen zu schnell und in nicht synchroner Weise zusammen. In einem solchen Fall kann ein kardiales Resynchronisationsgerät in Kombination mit einem Pacemaker(CRT-P) implantiert werden.
    • Plötzlicher Herzstillstand: hier greift man auf einen implantierbare Kardioverter-Defibrillator zurück (ICD).
    • Herzinsuffizienz: sie beruht häufig auf einem geschädigten Herzmuskel, der nicht mehr effektiv pumpen kann, und erfordert das Implantieren eines kardiales Resynchronisationsgerätes in Kombination mit einem Defibrillator(CRT-D).
  • Welche verschiedenen implantierbaren Pacemaker bietet der heutige Markt?

    Ein Pacemaker der Marke Vitatron

    Pacemaker der Marke Vitatron

    Es gibt drei Haupttypen von implantierbaren Herzschrittmachern: Geräte zur kardialen Resynchronisation (CRT), Pacemakers und implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD).

    • Kardiale Resynchronisationsgeräte (CRT): Ein CRT sendet schwache elektrische Impulse an die beiden unteren Herzkammern, damit diese in synchronerer Weise schlagen. Dadurch kann das Herz besser sauerstoffreiches Blut in den Körper des Patienten pumpen. Je nach Art der Herzinsuffizienz des Patienten können zwei Geräte verwendet werden:
      • Herzschrittmacher für die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT-P);
      • Defibrillator für die kardiale Resynchronisationstherapie(CRT-D);
    • Pacemaker: Ein Pacemaker sendet elektrische Signale an das Herz, um dessen Frequenz zu erhöhen und dadurch die Symptome der Bradykardie zu lindern.
    • Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICDs): ein ICD wird eingesetzt, um den Herzrhythmus eines Patienten 24 Stunden am Tag konstant zu überwachen. Wenn der Herzschlag zu schnell oder unregelmäßig ist, sendet das Gerät schwache elektrische Signale, um ihn zu korrigieren. Ist die Herzfrequenz dennoch weiterhin zu schnell, so gibt der ICD einen Elektroschock ab, um das Herz des Patienten wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen.
  • Wie wird ein Herzschrittmacher implantiert?

    Ein CRT-D der Marke Medtronic

    CRT-D der Marke Medtronic

    Der Implantationsprozess eines Herzschrittmachers erfordert keine offene Herzchirurgie. Das Gerät wird subkutan im subklavikulären Bereich implantiert. Die meisten Patienten können innerhalb von 48 Stunden nach dem Eingriff nach Hause zurückkehren. Die Gesamtdauer des Eingriffs beträgt etwa eine Stunde.

    Der Vorgang wird entsprechend der folgenden Schritte durchgeführt:

    • Es wird eine örtliche Betäubung, ggf. auch eine Vollnarkose, verabreicht.
    • Es wird ein 5-10 cm langer Schnitt im oberen Brustbereich, direkt unterhalb des Schlüsselbeins, gesetzt.
    • Über einen Schnitt in einer Vene (Vena femoralis oder Vena subclavia) werden eine oder mehrere Elektroden in das Herz eingeführt und mit dem Schrittmacher verbunden.
    • Das Gerät wird dann programmiert und getestet, und der Schrittmacher wird eingesetzt, in der Regel in retropektoraler Position.
    • Anschließend werden die Schnitte vernäht.
  • Wie lange ist die Batterielebensdauer eines implantierbaren Herzschrittmachers?

    Die Lithium-Jodid-Batterie in einem Herzschrittmacher hält im Durchschnitt zwischen sechs und acht Jahren und wiegt weniger als 30 g.

    Der Austausch dieser Batterie erfordert in der Regel einen neuen Hautschnitt, der an der Stelle des alten Brusteinschnitts vorgenommen wird. Nur das Gehäuse wird ausgetauscht. Aufgrund des hohen Risikos von Komplikationen bei der Sondenentfernung werden diese in der Regel auf unbestimmte Zeit verwendet, es sei denn, es treten unerwartete Komplikationen wie z.B. eine Infektion auf.

  • Welche Risiken sind mit implantierbaren Herzschrittmachern vebunden?

    Es gibt Risiken, die während der Operation oder nach der Implantation des Stimulators auftreten können.

    • Risiken im Verlauf der Chirurgie:
      • Anästhesierisiken;
      • Hämorrhagie;
      • Schädigung angrenzender Strukturen (Sehnen, Muskeln, Nerven);
      • Lungen- oder Venenpunktion;
      • Schädigung des Herzens (Perforation oder Gewebeschäden);
      • Gefährliche Arythmien;
      • Herzinfarkt;
      • Bildung eines Blutgerinnsels;
      • Schlaganfall;
      • Tod.
    • Es gibt Risiken, die während der Operation oder nach der Implantation des Stimulators auftreten können:
      • Infektion;
      • Hauterosion in der Nähe des Gerätes;
      • Verschiebung des Geräts vom ursprünglichen Implantationsort;
      • Verschiebung der Sonde(n) im Herzen;
      • Reizung von umliegendem Gewebe, einschließlich Herzgewebe und Nerven, durch die Elektroden auf den Sonden oder die Stimulationsimpulse;
      • Gerätefehlfunktion durch mechanische Stöße oder elektromagnetische Störungen.
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