Die richtige Auswahl von Röntgenschutzkleidung

Als Strahlenschutzkleidung wird jedes Kleidungsstück bezeichnet, das die Aussetzung von medizinischem Personal oder Patienten gegenüber ionisierender Strahlung stark einschränkt.

Unsere Röntgenschutzkleidung

  • Welche Auswahl an Röntgenschutzkleidung bietet der Markt?

    Eine Vordere Röntgenschutz-Schürze der Marke Lite Tech

    Vordere Röntgenschutz-Schürze der Marke Lite Tech

    Die am Häufigsten angetroffenen Röntgenschutzbekleidungen sind Schürzen, die einen großen Teil des Körpers bedecken. Es gibt weiterhin zahlreiche Kleidungsstücke, die einen bestimmten Teil des Anwenders oder des Patienten schützen, wie Schilddrüsenkragen, Gonadenschützer, Handschuhe, Fäustlinge usw. Die am Häufigten vorkommenden Kleidungsstücke sind somit:

    • Röntgenschürzen: Sie bieten dem Praktiker Schutz auf vorderem Körper, Rücken und Seite. Einige davon sind für die Patienten bestimmt, wie z.B. dentale Strahlenschutzschürzen.
    • Schilddrüsen-Röntgenkragen: Sie schützen die Vorderseite des Halses (Schilddrüse) und werden hinten geschlossen. Man verwendet sie hauptsächlich für Panoramaaufnahmen und kephalometrische Zahnbilder sowie für Mammographien.
    • Gonadenschützer und Röntgenschutzrock: sie sind dazu ausgelegt, den Pelvisbereich von Arzt und Patient zu schützen.
    • Die Röngenschutzhandschuhe und -Fäustlinge: dies sind unverzichtbare Kleidungsstücke für den Schutz der Hände, die bei interventionellem Röntgen der Strahlung besonders ausgesetzt sind. Einige Fäustlinge haben an der Handinnenfläche eine Öffnung für die Finger.
    • Die runden Röntgenschutzhauben: sie werden wie eine Mütze getragen und gestatten es, die Auswirkung der Strahlen auf das Gehirn zu reduzieren, insbesondere wenn die Strahlenquelle sich oben oder an der Decke befindet.
    • Die Röntgenschutzmasken und -Schirme: da die Linse strahlenempfindlich ist, muss sie bei regelmäßiger Handhabung von Röntgenstrahlen oder -quellen unbedingt geschützt werden.
    • Die Röntgenschutzärmel und –Achselschützer: diese Teile eignen sich besonders für Chirurgen, die bei interventionellen Herzoperationen unter Röntgenstrahlen operieren. Diese kleinen bleihaltigen Ärmel schützen die Achselhöhlenlymphknoten vor schräger Strahlung.
  • Welche Parameter müssen bei der Auswahl eines Röntgenschutz-Kleidungsstückes berücksichtigt werden?

    Röntgenschutzbrillen der Marke MAVIG

    Röntgenschutzbrillen der Marke MAVIG

    Sechs Hauptkriterien müssen für diese Wahl bedacht werden: das Schutzniveau, der zu schützende Bereich, das Gewicht des Kleidungsstückes, die verfügbaren Zubehörteile, die interessierten Anwender und der Preis.

    • Schutzgrad: Der Schutzgrad des Kleidungsstücks hängt von Dichte und Dicke der Abschirmung ab. Letztere wird in äquivalenter Bleidicke gemessen (0,25 mm, 0,35 mm et 0,5 mm). Um das für Ihr Verfahren am Besten geeignete Schutzniveau auszuwählen, müssen verschiedene Faktoren wie Dauer und Häufigkeit der Bestrahlung, Aussetzung und Häufigkeit sowie Position und Abstand zur Strahlenquelle, die kollektiven Schutzausrüstungen usw. berücksichtigt werden.
    • Strahlenschutzschürzen: Sie bieten dem Praktiker Schutz auf der vorderen Seite des Körpers, Rücken und Seite. Die Wahl richtet sich nach der Art des durchgeführten Verfahrens. Mantelschürzen mit integriertem Schilddrüsenkragen und Rock bedecken den größten Teil des Körpers bis zu den Knien.
    • Gewicht und Komfort: das Gewicht der Röntgenschutzbekleidung ist ein wichtiges Kriterium, das berücksichtigt werden muss, da es den Komfort des Anwenders stark beeinflusst. Neue Schutzmaterialien gegen Strahlung sind äußerst effizient, bleiben dabei jedoch gleichzeitig extrem leicht (siehe die folgende Frage dieses Leitfadens).
    • Zubehör: Verschiedene Zubehörteile können zur Ergänzung und Optimierung der Strahlenschutzkleidung verwendet werden. Schürzen können zum Beispiel mit einem Schilddrüsenkragen versehen sein, um den Halsbereich abzudecken, sowie mit Ärmeln oder einem Rock, um einen Schutz bis zum Knie zu gewährleisten. Gürtel gestatten es weiterhin, das Gewicht der Schürzen zwischen Schultern und Hüfte besser zu verteilen.
    • Wichtig für Benutzer: Strahlenschutzkleidung kann für medizinisches Personal oder Patienten, Erwachsene oder Kinder, übergewichtige Personen usw. angepasst werden.
    • Preis: der Preis richtet sich nach der Art der Bekleidung, hauptsächlich jedoch nach ihrer Zusammensetzung. Kleidungsstücke aus 100 % Blei sind schwerer als solche aus Verbundmaterialien, aber erschwinglicher.
  • Aus welchen Materialien kann Röntgenschutzkleidung bestehen?

    Strahlenschutzkleidung kann entweder vollständig aus Blei, aus Verbundmaterialien oder bleifrei sein.

    • 100 % Blei: Dies ist die gebräuchlichste Art von Strahlenschutzkleidung. Diese Modelle sind oftmals die preisgünstigsten. Sie bieten optimalen Schutz, sind jedoch schwerer als Strahlenschutzkleidung aus anderen Materialien. Sie eignen sich sehr gut für kurzfristige Verfahren. Das Gewicht des Kleidungsstückes ändert sich natürlich je nach gewählter Größe und Schutzniveau.
    • Verbundmaterialien: Diese Materialien liegen in Form von bleihaltigen Vinyl- oder Bleigummiblättern vor, die in das Kleidungsstück eingearbeitet sind. Dicke und Anzahl der Blätter bestimmen den Strahlenschutzindex des Kleidungsstücks. Diese Kleidungsstücke können bis zu 25% leichter sein als traditionelle Strahlenschutzanzüge, die vollständig aus Blei hergestellt werden. Sie eignen sich daher für Anwendungen von kurzer bis mittlerer Dauer.
    • Bleifrei: dieser Kleidungstyp besteht aus Zusatzstoffen und Bindern, die mit strahlenmindernden Metallen wie Zinn, Antimon, Wolfram, Bismuth etc. kombiniert werden. Diese Kleidungsstücke können ohne Vergiftungsrisiko recycelt werden. Sie eignen sich besonders für langwierige Anwendungen.
  • Wozu dient Röntgenschutzbekleidung?

    Die von radioaktiven Quellen abgegebene Strahlung hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Moleküle, Zellen und Gewebe des menschlichen Körpers. Die drei Hauptauswirkungen sind:

    • Molekulare Effekte: In einer lebenden Zelle können alle Moleküle durch Strahlung beeinflusst werden. Insbesondere die DNA kann durch ionisierende Strahlung erheblich geschädigt werden.
    • Zelluläre Auswirkungen: Die Folgen von DNA-Schäden können entweder zum Tod oder zur Mutation von Zellen führen.
      • Zelltod: Wenn nur wenige Zellen zerstört werden, heilt sich der Organismus selbst; wenn eine große Anzahl von Zellen zerstört wird, überlebt der Organismus zwar, aber es treten Symptome auf, die fortbestehen; wenn zu viele Zellen zerstört werden, stirbt der Organismus.
      • Mutation von Zellen: wenn eine Zelle mutiert, kann sie auf natürliche Weise durch das körpereigene Immunsystem zerstört werden. In einigen Fällen kann sie überleben, verliert jedoch ihre besondere Funktion oder wird funktionsunfähig. Zellfunktionsstörungen sind die Ursache von Krebs, Unfruchtbarkeitsproblemen und anderen genetischen Auswirkungen.
    • Auswirkungen auf Körpergewebe: derartige Auswirkungen sind oftmals die Folge der gleichzeitigen Zerstörung einer großen Anzahl von Zellen.
  • Welches sind die strahlenempfindlichsten Körperteile?

    Nicht alle Zellen im menschlichen Körper haben die gleiche Strahlenempfindlichkeit. Man geht generell davon aus, dass die Strahlenempfindlichkeit einer Zelle proportional zu ihrer Teilungsgeschwindigkeit ist und umgekehrt proportional zu ihrem Differentiationsniveau (Reifegrad). Stammzellen, die unreif und undifferenziert sind, sind daher hoch strahlenempfindlich. Somit sind die Module auswechselbar. Daraus ergibt sich Folgendes:

    • Sehr strahlenempfindlich: Stammzellen, Lymphorgane, Rückenmark, Blut, Hoden und Eierstöcke (Keimzellen), der Darm, die Haut und andere Organe mit Epithelzellenschicht…
    • Mäßig strahlenempfindlich: Augenlinse, Magen, wachsender Knorpel und Knochen, kleines Gefäßsystem…
    • Wenig strahlenempfindlich: reife Knorpel und Knochen, Speicheldrüsen, Atmungsorgane, Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, Muskeln, Gehirn…
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