Die Wahl des richtigen Sterilisators

Die Sterilisation ist die Anwendung einer Reihe von Methoden und Mitteln, um alle lebenden Mikroorganismen, gleich welcher Art und in welcher Form, auf einem zuvor perfekt gereinigten Objekt zu beseitigen. Sie wird mit einem Sterilisator durchgeführt. Somit braucht man einen Sterilisator, um der Kontamination von Patient und Pflegepersonal vorzubeugen. Um ein medizinisches Gerät, das einer Terminalsterilisation unterzogen wurde, als „steril“ einzustufen, muss die theoretische Wahrscheinlichkeit, dass ein lebensfähiger Mikroorganismus auf dem Gerät vorhanden ist, nahezu Null sein.

Unsere Sterilisatoren auf einen Blick

  • Wie verlaufen die verschiedenen Sterilisationsprozesse?

    Je nach Anwendungsbereich und zu sterilisierender Ausrüstung gibt es viele Sterilisationsverfahren, die mehr oder weniger geeignet sind. Wir können vier Hauptmethoden nennen: Wärme, Gas, Plasmaphase und Strahlung.

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    Heißluft-Sterilisator der Firma Memmert.

    • Sterilisation mit Hitze:
      • Mit Wasserdampf / feuchter Wärme: Dieser Prozess wird in einem abgedichteten Gehäuse durchgeführt, in das druckbeaufschlagter Wasserdampf eingespritzt wird. Der Dampfsterilisator wird auch als Autoklav bezeichnet. Es handelt sich hier um die in Gesundheitseinrichtungen am meisten verwendete Methode für die Sterilisation von hitzebeständigen medizinischen Geräten. Sie ist zuverlässig, kostengünstig und umweltfreundlich.
      • Mit Trockenhitze: die Sterilisation wird hier mit trockener Heißluft durchgeführt, ohne Druckerhöhung. Die Lufttemperatur in einem Ofen wird erhöht, ähnlich wie in einem Trockenofen, nur dass es keine Möglichkeit gibt, dass Luft entweicht oder wieder eintritt. Dieses Verfahren wird heute weniger oft eingesetzt, da Bakterien in trockener Hitze sporulieren können. Darüber hinaus kann es bei den zu erreichenden hohen Temperaturen (180°C für 30 Minuten oder 160°C für zwei Stunden) zu Materialschäden kommen.
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    Plasma-Sterilisator PlazMax der Firma Tuttnauer

    • Gassterilisation:
      • Mit Ethylenoxid: Ethylenoxid ist eine alkylierende Substanz, das die DNA von Mikroorganismen schädigt und so deren Vermehrung verhindert. Ihre sterilisierende Wirkung tritt bei niedrigen Temperaturen ein; daher eignet sie sich für wasserdampf- und hitzeempfindliche Materialien wie komplex zusammengesetzte Geräte, Katheter, Stents, bestimmte elektronische Geräte, Wundauflagen usw.
      • Mit Formaldehyd: die bakterientötende Wirkung dieser Substanz ist identsch mit der von Ethylenoxyd. Formaldehyd bietet sogar gewisse Vorteile gegenüber Ethylenoxid, wie z.B. die Abwesenheit von toxischen Rückständen oder Explosionsrisiken.
    • Mit Plasmaphase: bei diesem Prozess wird Wasserstoffperoxyd verwendet, das durch ein elektromagnetisches Feld angeregt wird. Dadurch entstehen sauerstofffreie Radikale, die eine hohe Sterilisationskraft haben. Diese Art der Sterilisation wird bei niedriger Temperatur durchgeführt und ist daher für wärmeempfindliche Materialien wie Kunststoffe oder bestimmte optische Komponenten (Fibroskope, etc.) geeignet. Dieser Prozess ist relativ einfach zu implementieren und erfordert keine großen Installationen.
    • Strahlensterilisation: Sie wird hauptsächlich in industriellen Umgebungen eingesetzt. Dabei kann es sich handeln um:
      • UVA-Strahlen: Dieser Prozess basiert auf der Empfindlichkeit von Mikroorganismen gegen niedrigen ultravioletten Wellenlängen. Die Hauptanwendungsgebiete sind die Erstellung von sterilen Arbeitsplatten in Forschungslabors, die Lebensmittelkonservierung oder die Luft- oder Wasserreinigung.
      • Infrarotstrahlen: Infrarotstrahlen verursachen durch ihre Absorption im Produkt eine Erwärmung bis zu einer Tiefe, die entsprechend ihrer Wellenlänge begrenzt ist. Die elektromagnetische Welle wird in der Regel von einem Magnetron erzeugt. Diese Sterilisationstechnik durch Infrarotwärme wird in der Lebensmittelindustrie zur Pasteurisierung von unverpackten Produkten eingesetzt, die nur an der Oberfläche kontaminiert sind (Getreide, Trockenfrüchte usw.) oder gekochte Produkte, die verpackt und dann pasteurisiert werden (Pizzen, Gebäck usw.).

    Es können 4 Hauptmethoden für Sterilisierungsprozesse genannt werden:

    • Sterilisation durch Hitze;
    • Sterilisation durch Gas;
    • Sterilmisation durch Plasmaphase;
    • Sterilisation durch Bestrahlung.
  • Welche Klassen gibt es für Sterilisatoren?

    Die Klassifizierung berücksichtigt das Volumen der Sterilisationskammer.

    • Volumen unter 60 Liter: kleine Wasserdampfsterilisatoren. Es gibt drei Klassen von Autoklaven die der Norm NF EN 13060 gerecht werden:
      • Autoklaven der Klasse B: Dies sind die einzigen echten Sterilisatoren im wahren Sinne des Wortes. Sie führen einen Zyklus aus, der eine Vorbehandlung mit wechselnden Vakuum- und Dampfinjektionen, eine Sterilisationsschalenphase und eine Vakuumtrocknungsphase umfasst. Diese Autoklavenklasse ist die einzige, die von der Norm NF EN 13060 zur Sterilisation von medizinischen Geräten empfohlen wird.
      • Autoklaven der Klasse N: Dies sind eigentlich Dampfdesinfektoren, die zur Behandlung von unverpackten Geräten eingesetzt werden.
      • Autoklaven der Klasse S: Dies ist eine unspezifische Klasse, deren Indikationen vom Hersteller definiert werden.
    • Volumen über 60 Liter: Die Norm NF EN 285 für Großsterilisatoren muss hier eingehalten werden. Diese Norm ist für die Hersteller von Sterilisatoren und ist nicht für Benutzer bestimmt.
  • Welches sind die Anwedungsbereiche von Strerilisatoren?

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    Beispiel eines Sterilisators, der in Zentralsterilisationsabteilungen eingesetzt wird.

    Sterilisatoren werden in allen Krankenhausabteilungen eingesetzt, in denen Geräte mit Infektionserregern in Berührung kommen. Drei Hauptanwendungsbereiche in Zusammenhang mit der Gesundheit können genannt werden: Krankenhäuser, Labors, Zahnarztpraxen. Wir haben uns entschieden, hier keine Sterilisatoren für Saugflaschen vorzustellen, die nur für einen bestimmten Zweck bestimmt sind und dies meist im Haushalt.

    • Der medizinische oder Krankenhausbereich: Krankenhäuser haben in der Regel eine spezifische Abteilung, die die Sterilisation von verschmutzten Geräten und Instrumenten übernimmt.
    • Der Laborbereich: der Sterilisator wird hier für die Behandlung von Glaswaren und anderen Werkzeugen verwendet, die in einem Labor verwendet werden.
    • Der Dentalbereich: Die Sterilisation ist ein Schwerpunktthema in diesem Tätigkeitsbereich. Man verwendet hier hauptsächlich Autoklaven der Klasse B.
  • Welche Art von Produkten/Geräten können sterilisiert werden?

    Man kann unterschiedliche Objekte sterilisieren. Je nach den verschiedenen Sterilisationsprozessen und -temperaturen kann es sich handeln um:

    • Festprodukte: Sie können verpackt oder unverpackt sein. Die Sterilisationszyklen sind unterschiedlich, je nachdem, ob man Glas, Metall, Kunststoff usw. sterilisieren will.
    • Flüssige Produkte: Es handelt sich hier um flüssige Produkte, die beispielsweise in Behältern präsentiert werden. Manche Sterilisationsverfahren können nicht für flüssige Produkte verwendet werden, wie z.B. die Ethylenoxid-Sterilisation. Die Sterilisation von Flüssigkeiten ist eine diffizile Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Es ist wichtig zu wissen, ob die zu sterilisierenden Flüssigkeiten die gewünschte Sterilisationstemperatur von 121°C erreichen können.
    • Poröse Produkte: Dazu gehören Textilien, Gummi usw.
  • Welche Sterilisator-Konfiguration sollte man wählen?

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    Vertikal-Autoklav MLS-3781L von PHC Europe B.V. / PHCbi

    Die gewählte Konfiguration hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. dem verfügbaren Stellplatz und somit der Größe und Kapazität des Sterilisators.

    • Verfügbarer Raum in den Räumlichkeiten
      Je nach verfügbarem Platz und Zugang zur Sterilisationskammer unterscheidet man zwischen:

    • Platzbedarf
      Je nach beanspruchtem Platz auf der Arbeitsfläche können Sie wählen zwischen:

      • Tischsterilisatoren: Sie sind in der Regel kompakt, weil sie auf einer Arbeitsfläche Platz finden müssen. Sie werden oft als Zweitsterilisatoren innerhalb der Abteilung eingesetzt.
      • Bodenstehende Sterilisatoren: sie benötigen eine verfügbare Grundfläche und haben in der Regel einen größeren Platzbedarf. In dieser Kategorie findet man Sterilisatoren, die in zentralen Sterilisationsabteilungen eingesetzt werden.
    • Fassungsvermögen des Sterilisators
      Berücksichtigt werden hier:

      • Die Menge der zu sterilisierenden Objekte pro Tag entsprechend der Aktivität der jeweiligen Abteilung.
      • Die Phasen der Vorbehandlung und der Nachbehandlung.
  • Welches sind die Voraussetzungen für die Installation eines Strerilisators?

    Vor der Installation eines Sterilisators und um dessen effiziente Nutzung zu gewährleisten, müssen drei Hauptpunkte berücksichtigt werden: die Organisation der Räumlichkeiten, die technischen Anlagen und die Schulung des Personals.

    • Die Organisation der Räumlichkeiten:
      • Hygiene: Die Räumlichkeiten müssen die Einhaltung der Verfahren für Hygiene, Personalausstattung und Handwäsche ermöglichen.
      • Bereitstellung: Anordnungs- und Beförderungsverfahren müssen jede Verwechslungsgefahr zwischen sterilisierten und unsterilisierten medizinischen Geräten unmöglich machen.
      • Oberflächen: Freiliegende Oberflächen müssen glatt, undurchlässig, frei von Rissen und Vertiefungen sein, um die Ansammlung und Freisetzung von Partikeln und Mikroorganismen zu reduzieren.
      • Instandhaltung: Die Räumlichkeiten müssen die wiederholte Verwendung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ermöglichen.
      • Intrusion: Sie müssen mit einem System ausgestattet sein, das das Eindringen von Tieren (Insekten, Nagetieren usw.) verhindert.
    • Technische Installationen:
      • Lufteinlässe: Lufteinlässe müssen den Normen entsprechen und über ein Luftbehandlungssystem mit entsprechenden Filtern verfügen. Es ist zu beachten, dass der Luftdruck im Konditionierungsbereich höher sein muss als in anderen Bereichen.
      • Wassereinlässe: Wassereinlässe dürfen nur Trinkwasser liefern. Seine Qualität muss regelmäßig bewertet und kontrolliert werden.
    • Personalschulung:
      • Kompetenz: Die Qualität der Aufbereitung von medizinischen Vorrichtungen hängt stark von Kompetenz, Ausbildung und Verhalten des an diesen Vorgängen beteiligten Personals ab. Für Sterilisation, Autoklavenbetrieb, Hygiene und Sicherheit usw. ist eine Aus- und Weiterbildung erforderlich.
      • Personalhygiene: Jeder Mitarbeiter muss der Geschäftsleitung jede Infektion melden, mit der er infiziert ist und die ein Kontaminationsrisiko darstellen kann.
      • Schutz: Der Schutz des Personals vor unbeabsichtigter Kontamination oder Verletzung ist unerlässlich. Es ist absolut notwendig, das Ankleidungsprozedere und die Verkehrsregeln dfür das Personal einzuhalten.

    Die Installation eines Sterilisators setzt voraus, dass die folgenden Punkte stimmen:

    • Die Organisation der Räumlichkeiten
    • Die technischen Einrichtungen
    • Die Personalschulung
  • Welches sind die einzelnen Etappen der Sterilisation?

    Wenn medizinische Vorrichtungen verwendet wurden und sterilisiert werden müssen, so geschieht dies in sechs Schritten:

    1. Vordesinfektion: Sie muss so schnell wie möglich nach Gebrauch der Geräte durchgeführt werden, indem die Instrumente vollständig in eine Reinigungs- und Desinfektionslösung eingetaucht werden. Dieser Vorgang gestattet die Reduzierung von Mikroorganismen und erleichtert so deren anschließende Reinigung, vermeidet aber auch Kaontaminierungen des Umfeldes.
    2. Reinigung (oder Waschen): Es beinhaltet eine mechanische Handlung(zum Entfernen von Schmutz durch Sprühen und Reiben), eine chemische Wirkung (um Schmutz mit einem Reinigungsmittel löslich zu machen) und eine thermische Wirkung (um den Reinigungs- und Trocknungsprozess zu beschleunigen).
    3. Verpackung: medizinische Objekte müssen vor dem Eintritt in den Sterilisator verpackt werden.
    4. Sterilisation: sie richtet sich nach dem gewählten Sterilisationsverfahren.
    5. DieKontrolle: Vor, während und nach der Sterilisation wird eine Kontrolle durchgeführt.
    6. Lagerung und Verfügbarkeit: Die Verpackung muss Informationen zur Rückverfolgung des Sterilisationsprozesses und des Verfallsdatums enthalten. Der Einsatz von Barcodes erleichtert heute die Bestandsführung und die Kontrolle des Ablaufdatums von wiederverwendbaren Medizingeräten.
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