Einkaufsführer elektrisches Skalpell: wie Sie die Auswahl richtig treffen

Ein elektrisches Skalpell ist ein Gerät, das während eines chirurgischen Eingriffs mit hochfrequenten (HF) elektrischen Strömen Gewebe schneidet oder kauterisiert. Der Vorgang nennt sich Elektrochirurgie. Es besteht aus einem elektrochirurgischen Generator, der elektrische Energie in HF-Strom umwandelt. Das Gerät wird mit einer spezifischen Bedienung betätigt. Der Generator ist an eine sogenannte aktive Elektrode angeschlossen. Diese aktive Elektrode wird in Kontakt mit dem Gewebe gebracht, auf dem sie einen Wärmeeffekt erzeugt. Elektrische Skalpelle haben mehrere Funktionen und Elektroden, die je nach chirurgischer Anwendung unterschiedlich sind.

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  • Welche verschiedenen elektrischen Skalpelle gibt es?

    Es gibt verschiedene Arten von Skalpellen, die mit unterschiedlichen Energien arbeiten, die nicht verwechselt werden dürfen: elektrische Skalpelle mit Hochfrequenz, Ultraschall-Skalpelle, Skalpelle mit Molekularresonanz.

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    Funkfrequenz-Skalpell

    • Ultraschall-Skalpell: diese Skalpelle funktionieren mit Ultraschall-Handstücken. Sie besitzen einen Ultraschallwellengenerator. DieUltraschallwellen brechen die Wasserstoffbrücken der Zellen während der Koagulation auf, während das Schneiden durch Kavitation erfolgt.

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      Ultraschallskalpell

    • Skalpell mit Molekularresonanz: im Gegensatz zu Hochfrequenzgeräten verwenden diese Skalpelle Frequenzen, die mit dem Gewebe auf nicht-thermische Weise interagieren. Die Gewebeveränderung geschieht nur auf molekularer Ebene, so dass diese Technik weniger invasiv ist.

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      Molekularresonanz-Skalpell

  • Welche Hauptfunktionen hat ein elektrisches Skalpell?

    Elektrische Skalpelle werden hauptsächlich zum Schneiden oder Koagulieren von Gewebe verwendet. Das Schneiden und Koagulieren kann mit zwei Techniken durchgeführt werden: mit monopolarer oder bipolarer Technik. Dieser Leitfaden beschreibt die Unterschiede.

    • Monopolare Technik: Diese Technik wird mit einer einzigen aktiven Elektrode durchgeführt , die auch als neutrale Elektrode fungiert. Sie überträgt den HF-Strom vom Generator. Beim Kontakt dieser Elektrode mit dem Gewebe wird eine hohe Stromdichte übertragen. Diese Energiekonzentration auf einer kleinen Fläche erbringt die gewünschte Wirkung. Der Strom fließt dann durch den Körper des Patienten bis zur Neutralelektrode. Der elektrische Stromkreis ist somit geschlossen.
      • Vorteile: der Vorgang eignet sich für das Trocknen großer Gewebemassen.
      • Nachteile: ein höheres Stromschlag-Risiko. Um dies zu verringern, ist es wichtig, dass die Neutralelektrode korrekt am Patienten angebracht wird; die Technik ist nicht bei Patienten mit einem Metallimplantat oder Herzschrittmacher anwendbar.
    • Bipolare Technik: der HF-Strom fließt durch eine aktive Elektrode und tritt durch die Neutralelektrode aus, ohne den Körper des Patienten zu durchdringen. Das bekannteste Instrument für diese Technik ist die Bipolarzange, die es ermöglicht, die aktive Elektrode und die Neutralelektrode gegenüberliegend zu platzieren. Der Strom fließt also direkt von einer Spitze der Klemme zur anderen. Die Neutralelektrode hat hier keine Funktion.
      • Vorteile: sicherere Technik als das monopolare Vorgehen; keine Verbrennungs- oder Stromschlaggefahr für den Patienten; empfehlenswerte Technik für Träger von Herzschrittmachern;
      • Nachteile: der Vorgang eignet sich nicht für das Trocknen großer Gewebemassen.
  • Welche Arten von Schnitten und Koagulationen können mit monopolarer und bipolarer Technik durchgeführt werden?

    Die monopolare Technik

    Mit der monopolaren Technik ist es möglich, einen reinen oder hämostasierten monopolaren Schnitt sowie eine sanfte, forcierte oder Fulgurationsgerinnung durchzuführen.

    • Monopolares Schneiden:
      • Reiner Schnitt: er wird durch die Erzeugung einer reinen Sinuswelle erzielt. Damit das Gewebe geschnitten werden kann, muss die Spannung zwischen der aktiven Elektrode und dem Gewebe mindestens 200 Vp betragen;
      • Hämostasis-Schnitt: Dieser Schnitt verursacht eine geringere Blutung als der reine monopolare Schnitt. Der Schnitt ist sauber und die Ränder sind bis zu einer einstellbaren Tiefe koaguliert. Dieser Schnitt wird durch die Erhöhung der Spannung Vp und die Integrieren von Schallabsorptionen in die HF-Wellenzüge erreicht. Auf diese Weise erhält man eine bessere Wärmeverteilung und fördert damit die Hämostase.
    • Monopolare Koagulation:
      • Sanfte Koagulation: die Spannung zwischen aktiver Elektrode und Gewebe ist <200 Vp. Man erhält eine langsame, durchdringende Koagulation.
      • Forcierte Koagulation: die Ausgangsspannung ist hoch (bis zu kVp). Die Koagulation ist schneller aber weniger durchdringend als die sanfte Methode;
      • Koagulation durch Fulguration: die Ausgangsspannung ist hier sehr hoch (4 kVp). Auf diese Weise wird das Gewebe getrocknet, ohne dass ein Kontakt der aktiven Elektrode mit dem Gewebe besteht („kontaktlose Koagulation“). Diese Technik ist sehr verbreitet, wenn eine große Fläche koaguliert oder diffuse Blutungen gestillt werden müssen (z.B. Koagulation des Brustbeins) , aber auch, um das „Unterwasserschneiden“ (z.B. transurethrale Resektion) durchzuführen .

    Bipolare Technik

    Mit der bipolaren Technik kann man einen bipolaren Schnitt und eine bipolare Koagulation durchführencoagulation bipolaire.

    • Bipolarer Schnitt : diese recht neue Technik entwickelte sich mit der zunehmenden Praxis endoskopischer Eingriffe. Die Weiterentwicklung dieser Technik, die sicherer ist als der monopolare Schnitt, hat die Entwicklung pipolarer Schneidinstrumente nach sich gezogen. Das Funktionsprinzip des Skalpells ähnelt dem des Monopolarschnitts, mit dem Unterschied, dass der Strom nur zwischen zwei eng beieinander liegenden Elektroden fließt. Das Risiko von Verbrennungen beim Patienten ist nahezu inexistent, es gibt nahezu keinen Leckstrom und der Einfluss auf Herzstimulatoren ist extrem gering.
    • Bipolare Koagulaton : es handelt sich um eine weit verbreitete Technik, die oftmals bei komplexen chirurgischen Eingriffen verwendet wird. Man verwendet im Allgemeinen Bipolarzangen, deren Spitzen deren Spitzen während der Operation extrem sauber gehalten werden müssen, um zu verhindern, dass sie dass sie an dem abgeklemmten Gewebe kleben und beim Entfernen neue Blutungen verursachen. Wie auch bei der sanften Koagulation nutzt man niedrige, stabilisierte Spannungen  (< 200 Vp).
  • Welche Beispiele gibt es für chirurgische Eingriffe, die sich für die Elektrochirurgie eignen?

    Elektrische Skalpelle werden im Operationssaal für viele chirurgische Eingriffe wie endoskopische, kardiale, zahnärztliche und kosmetische Chirurgie verwendet.

    • Endoskopische Chirurgie: Bei dieser minimal-invasiven Chirurgie, die immer beliebter wird, ist der bipolare elektrochirurgische Schnitt weit verbreitet;
    • Herzchirurgie: in der Herz- und Leberchirurgie wird hauptsächlich die Fulguration eingesetzt;
    • Zahn- oder Oralchirurgie: die Elektrochirurgie wird eingesetzt, um exophytische Weichteiltumorbildungen aus der Mundhöhle zu entfernen oder Blutungen aus der Mundhöhle zu stoppen;
    • Ästhetische oder dermatologische Chirurgie: Die Elektrochirurgie wird zur Hautentfernung, zur elektrischen Depilation oder zur Behandlung von Couperose mittels Elektrokoagulation eingesetzt.
  • Welche Elektroden werden in der Elektrochirurgie verwendet?

    Die Elektroden werden hauptsächlich nach ihrer Funktion klassifiziert. Es gibt Neutral-, Schneide-, Koagulations-, Trocknungs- und Elektrotomie-Elektroden.

    • Neutralelektroden: Sie werden nur in der monopolaren Elektrochirurgie verwendet. Sie müssen über die gesamte aktive Fläche verteilt werden. Es gibt Einwegelektroden oder wieder verwendbare Modelle.
    • Schneidelektroden
    • Koagulationselektroden: Für die monopolare Koagulation werden Kugelelektroden, Messerelektroden oder Lanzettenelektroden verwendet; für die bipolare Koagulation benutzt man bipolare Zangen, die in verschiedenen Formen erhältlich sind.
    • Trockenelektrode
    • Elektrotomioeelektroden: es kann sich um Blatt-, Nadel– oder Schlingenelektroden handeln.
  • Welche Risiken birgt die Verwendung eines elektrischen Skalpells?

    Es bestehen unterschiedliche Risiken. Sie können Patienten, Anwender oder Dritte betreffen. Es ist zu beachten, dass Hochfrequenzgeneratoren und deren Zubehör den Normen für technische Geräte mit spezifischen Risiken unterliegen. Folgende Risiken müssen beachtet werden:

    • Verbrennungen durch Hochfrequenz. Gelegentlich kann Wundliegen durch die Position des Patienten während der Operation mit Verbrennungen verwechselt werden;
    • Brandgefahr in Gegenwart von brennbaren Flüssigkeiten oder Gas im OP-Raum;
    • Elektrische Gefahren durch falsche Anschlüsse an andere Geräte;
    • Technische Probleme des Materials oder fehlerhaftes Zubehör.
  • Was beeinflusst die thermische Wirkung des Skalpells?

    Die thermische Wirkung des Skalpells wird durch eine Reihe von Faktoren wie Stromstärke, Modulationsgrad oder durch die Form der Elektrode beeinflusst. Im Folgenden die Liste der Faktoren:

    • Stromstärke und Ausgangsleistung
    • Der Modulationsgrad: es handelt sich um die Form der HF-Stromimpulse. Sie hängen vom Generator selbst und den möglichen Einstellungen am elektrischen Skalpell ab. Der Grad der Modulation kann eine Rolle für die Effizienz des Schnittes oder die Tiefe der Koagulation spielen;
    • Die Form der Elektrode: Die Form der Elektrode bestimmt die Konzentration der Feldlinien am Anwendungspunkt. Sie spielt daher eine Rolle für die Bereichstemperatur und das erhaltene Ergebnis;
    • Der Zustand der aktiven Elektrode: Nach dem Joule’schen Gesetz richten sich die erwarteten Auswirkungen nach den vorhandenen Widerständen. Neben dem physikalischen Widerstand der Gewebe muss auch der Widerstand berücksichtigt werden, der durch abgelagerte Rückstände auf der aktiven Elektrode verursacht wird. Es ist daher von größter Wichtigkeit, die Elektroden während eines Eingriffs immer gut zu reinigen;
    • Schnittgeschwindigkeit und Handlungsdauer;
    • Gewebemerkmale: Je nach ihrer Physiologie haben unterschiedliche Gewebe auch individuell verschiedene Widerstandsfähigkeiten.
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